{"id":231,"date":"2014-12-02T13:06:15","date_gmt":"2014-12-02T13:06:15","guid":{"rendered":"http:\/\/osnowski.com\/?p=231"},"modified":"2018-05-09T05:15:15","modified_gmt":"2018-05-09T05:15:15","slug":"bundesbank-warnt-vor-gefahren-durch-100-finanzierungen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/osnowski.com\/bundesbank-warnt-vor-gefahren-durch-100-finanzierungen\/","title":{"rendered":"Bundesbank warnt vor Gefahren durch 100%-Finanzierungen"},"content":{"rendered":"

Der hohe Anteil von 100%-Finanzierungen in einzelnen Gro\u00dfst\u00e4dten versetzt die Deutsche Bundesbank in Alarmbereitschaft. Sollte es an den stark kreditfinanzierten Wohnimmobilienm\u00e4rkten zu einem R\u00fcckgang der Preise und entsprechenden Kreditausf\u00e4llen kommen, sei die Finanzstabilit\u00e4t in Gefahr. <\/p>\n

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Entsprechend trifft die Bundesbank Vorkehrungen, um auf eine \u00dcberhitzung am Immobilienmarkt umgehend reagieren zu k\u00f6nnen. “Wir beobachten den Immobilienmarkt sehr genau. Sobald wir Gefahren f\u00fcr das Finanzsystem erkennen, werden wir handeln”, sagte Bundesbank-Vizepr\u00e4sidentin Claudia Buch bei der Vorstellung des Finanzstabilit\u00e4tsberichts 2014 heute Mittag in Frankfurt.<\/p>\n

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Bislang bergen steigende Preise bei Wohnimmobilien keine \u00fcberm\u00e4\u00dfigen Risiken f\u00fcr die Finanzstabilit\u00e4t, sagte Buch. Es gebe kaum Hinweise auf ein prozyklisches Verhalten der Banken bei der Kreditvergabe. In den vergangenen Jahren habe sich das Kreditvolumen lediglich um 2% p.a. erh\u00f6ht, w\u00e4hrend die Kreditvergabestandards kaum ver\u00e4ndert wurden. “Eine destabilisierende Wechselwirkung zwischen Kreditvergabe und Preisentwicklung ist bisher nicht zu erkennen.” Ohnehin habe der Preisdruck auf den Immobilienm\u00e4rkten in letzter Zeit etwas nachgelassen. In der Breite gebe es keine Hinweise auf \u00fcbertriebene Preise, unterstrich die Bundesbank-Vizepr\u00e4sidentin.<\/p>\n

Trotzdem deuteten die in Ballungsr\u00e4umen keineswegs un\u00fcblichen 100%-Finanzierungen auf “strukturelle Anf\u00e4lligkeiten im deutschen Bankensystem” hin. Auch wenn die Folgen aus einem Preisr\u00fcckgang, n\u00e4mlich h\u00f6here Ausfallraten und Gewinnr\u00fcckg\u00e4nge, beherrschbar seien, zeige die Erfahrung, dass Immobilienkrisen meistens mit einer allgemeinen wirtschaftlichen Eintr\u00fcbung einhergehen. In der Summe k\u00f6nnte dies zu einer erheblichen Belastung f\u00fcr die Banken werden, so Buch.<\/p>\n

Bundesbank pr\u00fcft gesetzliche Grundlage f\u00fcr LTV-Deckelung<\/strong><\/p>\n

F\u00fcr die Bundesbank leitet sie daraus zwei Handlungsempfehlungen ab: Zum einen sollen Datenl\u00fccken durch Umfragen bei den Banken geschlossen werden. Dadurch sollen vor allem bessere Quervergleiche, z.B. \u00fcber die Kreditbedingungen, erm\u00f6glicht werden. Zum anderen sollen gesetzliche Grundlagen geschaffen werden, um Instrumente zur Stabilisierung bei Bedarf sofort einsetzen zu k\u00f6nnen. Buch nennt beispielhaft eine Deckelung der Beleihungsh\u00f6he (Loan-To-Value-Ratio). Zur Einf\u00fchrung einer solchen gebe es derzeit noch keine gesetzlichen Grundlage. “Im Moment sehen wir zwar keinen akuten Handlungsbedarf. Wir wollen aber vorbereitet sein, wenn sich unsere Einsch\u00e4tzung \u00e4ndert”, sagte Buch.<\/p>\n

Eine potenzielle Gefahr f\u00fcr \u00dcbertreibungen sieht die Bundesbank auch in den niedrigen Zinsen. Die Folge: Die deutschen Banken konnten ihre Verschuldung zwar verringern, leiden allerdings unter schwachen Ertr\u00e4gen. Indizien f\u00fcr ein \u00fcbertriebenes Verlangen nach Renditen gibt es laut Buch es vor allem auf den M\u00e4rkten f\u00fcr Unternehmensanleihen und bei syndizierten Krediten. Ihr Vorstandskollege, Andreas Dombret, warnte davor, dass vor allem ertragsschwache Banken zu einer erh\u00f6hten Risikobereitschaft neigen k\u00f6nnten. Bei einem abrupten Zinsanstieg w\u00fcrde dies zu starken Belastungen f\u00fchren. In Kombination mit anderen Risiken, die dann schlagend werden, sei auch die Finanzstabilit\u00e4t in Gefahr. Er empfiehlt den Instituten, sich auf solch ein Szenario vorzubereiten und f\u00fcr ausreichend Eigenkapitalpuffer zu sorgen. Ebenfalls auf der Ratschlagliste von Dombret steht der Ausbau des Nichtzinseinkommens bei den Banken, etwa durch Provisonsgesch\u00e4fte.<\/p>\n

Quelle: \u00a0Immobilien Zeitung<\/a><\/span><\/p>\n<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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