Schimmelbefall und Wertminderung einer Immobilie

Ein wichtiger Faktor für den Wert einer Immobilie ist die Bausubstanz. Wird Schimmel in den Wänden festgestellt, kann dies zu einer Wertminderung führen. Dann ist eine umfassende Schimmelsanierung notwendig, um die Bausubstanz zu erhalten und den Verkehrswert der Immobilie konstant zu halten.

Auch Interessenten werden häufig durch Schimmelbefall abgeschreckt. Denn wo Schimmel entsteht, liegt ein feuchtes Raumklima vor und kann es zu Nassschäden und Wärmebrücken an der Fassade kommen. Dann kann häufig nur noch eine energetische Sanierung helfen.

Wertminderung einer Immobilie durch Schimmel vorbeugen

Egal, ob beim Hauskauf oder in den eigenen vier Wänden, wer Schimmel entdeckt, muss schnell handeln. Sonst kann sich der Schimmelbefall schnell ausbreiten. Das Überstreichen oder Beseitigen von Schimmelflecken trägt dabei nicht langfristig zur Bekämpfung bei. Umfasst die befallene Stelle bereits eine Fläche von über einem halben Quadratmeter, sollte unbedingt ein Fachmann hinzugezogen werden. Dann gilt es, die Ursachen zu finden, anstatt oberflächlich Symptome zu bekämpfen.

Schimmel breitet sich übrigens immer dann aus, wenn:

  • nur selten oder gar nicht gelüftet wird
  • eine unzureichende oder lückenhafte Dämmung vorliegt
  • Wasser in das Mauerwerk eindringt

Schimmelbefall aufgrund von unzureichender Dämmung

Liegt eine unzureichende oder lückenhafte Dämmung vor, bilden sich sogenannte Wärmebrücken. In den kalten Jahreszeiten entweicht an diesen zu viel Wärme, sodass aufgrund der Temperaturunterschiede Kondenswasser entsteht. Die Wand wird zunehmend feuchter, Schimmel bildet sich. Stellen, an denen die Luftzirkulation gemindert wird, sind besonders gefährdet. Dazu zählen Fenster, Ecken und Wände oder Stellen hinter Schränken.

Ein Fachmann kann gezielt die Dämmung auf Schwachstellen hin untersuchen. Mittels Thermografie-Aufnahmen können Lücken identifiziert und im Anschluss Schwachstellen beseitigt werden. Sollte der Schimmel schon ins Mauerwerk eingedrungen sein, werden entsprechende Stellen erneuert.

Schimmelbefall durch Wasserschaden

Treten an Fugen oder Decken offene Stellen auf, kann das Wasser ins Mauerwerk eindringen. Auch dann ist die Gefahr eines Schimmelbefalls groß. Im Kellerbereich entsteht Schimmel häufig auch durch aufsteigende Nässe nach Rohrbrüchen. Ein Feuchtigkeitsschutz ist dann nicht mehr ausreichend. Eine Wertminderung der Immobilie durch Schimmelbefall kann dann nur noch ein professionelles Schließen der Lücken durch einen Fachbetrieb verhindert werden.

Schimmelbefall beim Kauf oder Verkauf einer Immobilie

Häufig bleibt der Schimmelbefall einer Immobilie bis zum Kauf unentdeckt. Denn dieser versteckt sich meist unter Teppichen oder Vertäfelungen. Durch die beim Einzug anfallenden größeren Renovierungsarbeiten werden die Schimmelflächen dann aufgedeckt.
Allerdings werden immer wieder auch vom Verkäufer bestehende Schimmelflecken grob beseitigt oder überstrichen, um so die Immobilie zu einem höheren Wert zu veräußern. Die Beweislast liegt dann jedoch beim Käufer. Ist ein Ausschluss der Gewährleistung im Kaufvertrag vermerkt, muss der Käufer beweisen, dass der Schimmelbefall vorsätzlich verschwiegen wurde. Gelingt der Beweis, muss der Verkäufer die Kosten für die Sanierung übernehmen.
Vor dem Kauf oder Verkauf kann die Hilfe eines Sachverständigen für Immobilienbewertung hinzugezogen werden. Er kann eine Einschätzung über die Wahrscheinlichkeit eines Schimmelbefalls der Immobilie abgeben.