Baufinanzierung: Möglichkeiten im Überblick

Beim Erwerb einer Immobilie steht am Anfang erst einmal die Finanzierungsfrage. Viele zukünftige Hausbesitzer stehen dann vor einem breiten Angebot an verschiedenen Möglichkeiten und Angeboten.

Osnowski beantwortet hier im Blog die grundlegenden Fragen zur Immobilienfinanzierung. Gerne greifen wir Ihnen mit detaillierteren Informationen im Rahmen einer persönlichen und unverbindlichen Beratung unter die Arme.

Welche Arten der Immobilienfinanzierung gibt es?

Im Dschungel der Immobilienfinanzierungs-Möglichkeiten fällt es häufig schwer, als Laie die richtige Variante herauszupicken. Eine Finanzierung der neuen Immobilie erfolgt meist auf Grundlage eines Kredits. Einen Betrag also, der von der Bank zunächst vorgestreckt und nach einer festgeschriebenen Zeit vom Käufer zurückgezahlt wird. Der Betrag, welcher der Käufer zurückbezahlen muss, erhöht sich jedoch aufgrund von Tilgungsrate und Zins.

Die Tilgungsrate wird langfristig festgesetzt und ist von der Zahlungsfähigkeit abhängig. Der Zinsbetrag richtet sich nach der Höhe des Zinssatzes. Der Zinssatz wiederrum unterteilt sich
in Sollzins und Effektivzins.

Der Sollzins ist vielen noch als Nominalzins bekannt. Seit der neuen Verbraucherkreditrichtlinie steht nun aber der Sollzins auf dem Blatt. Dieser gibt an, wie viel
Zinsen der Käufer an die Bank zu bezahlen hat. Hier sollten Sie beachten, dass der Effektivzinssatz nur den formellen Kreditzins ohne weitere Kosten angibt.

Der Effektivzinssatz oder auch effektive Jahreszins berücksichtigt auch weitere Kosten, die zusätzlich anfallen können. Am besten lassen sich Sollzins und Effektivzins mit einem
alltäglichen Beispiel vergleichen: Erstes ähnelt dem bekannten Netto-Betrag, letzteres dem Brutto-Ergebnis.

Der von den Banken festgelegte Zinssatz orientiert sich immer am Leitzins der Europäischen Zentralbank. Bei einer Finanzierung der Immobilie über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren, können höhere Zinsen anfallen.

Immobilienfinanzierung mit einem Annuitätendarlehen

Am beliebtesten bei zukünftigen Eigenheimbesitzern ist das Annuitätendarlehen. Hierbei wird der Kredit in gleichbleibenden Beträgen, den Annuitäten, getilgt. Diese Art der Finanzierung schafft eine gewisse Planungssicherheit für den Kreditnehmer. Die Annuität setzt sich aus Tilgungsbetrag und Zinsanteil zusammen. Da die Tilgungsbeträge verrechnet werden, sinkt der Zinssatz auf den verbleibenden Restkredit. Das kommt dem Kreditnehmer zu Gute – je schneller folglich das Darlehen zurückbezahlt werden kann, desto günstiger wird die Baufinanzierung am Ende.

Bauspardarlehen nicht nur zur Baufinanzierung

Klassischer Finanzierungsweg für den Bau des Eigenheims ist das Bauspardarlehen. Aber auch für den Erwerb einer Immobilie bietet sich diese Finanzierungsmethode an. Hier ist in
den meisten Fällen jedoch Eigenkapital gefragt, 40-50% der Kreditsumme muss der Kreditnehmer beisteuern können. Belohnt wird dieser Eigenbeitrag aber durch besonders lukrative und günstige Konditionen mit gleichzeitig relativ kurzer Laufzeit. Auch ein großer Vorteil – Zinssicherheit und gleichbleibende Monatsraten sorgen für Planungssicherheit und flexible Finanzierung. Hier sollten Sie beachten, dass beim Abschluss jedoch Abschlusskosten sowie Provisionen fällig werden.

Hypothekendarlehen zum Schutz von Familien

Beim Hypothekendarlehen werden Grundbuchschulden auf die erworbene Immobilie übertragen. Da Hypothekendarlehen häufig mit einer Lebensversicherung gekoppelt werden, bietet diese Finanzierung der Immobilie einen Schutz für Familien. Die Laufzeiten betragen hier meistens 10 bis 30 Jahre. Durch die festgesetzten Darlehenszinsen und Versicherungsbeiträge ist diese Art der Finanzierung auch langfristig überschaubar. Zur Tilgung des Darlehens vereinbart die Bank mit dem Eigentümer eine Ratenzahlung, bei der der Tilgungsanteil stetig wächst.

Immobilien finanzieren durch Renten- oder Lebensversicherung

Wenn Sie Ihre Immobilie als Geldanalage oder Vermietung einsetzen möchten, eignet sich die Finanzierung mittels einer Renten- oder Lebensversicherung. Vom Anleger werden nur die Zinsen des Darlehens erbracht. Der Tilgungsbetrag wird erst am Ende der Kreditlaufzeit fällig, dann aber auf einen Schlag. Dafür kann auf die während der Laufzeit angesparten Lebens- oder Rentenversicherung zurückgegriffen werden. Besonders lohnenswert ist diese Finanzierungsmöglichkeit, wenn Steueraspekte im Fokus der Planung stehen.

KfW- Darlehen- Finanzierung mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau

Wer auf den Aspekt des Energiesparens Wert legt, hat große Chancen auf eine Finanzierung seiner Immobilie mithilfe von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Von dieser erhalten Sie besonders kostensparende Annuitätendarlehen. Zu beachten gilt hier, dass Sie neben dem Faktor des Energiesparens, die Immobilie später auch selbst bewohnen müssen. Vorteil dieses Kredites ist, dass er unabhängig vom Einkommen vergeben wird. Zumindest solange die anderen Bedingungen erfüllt werden.

Riskoreichere Finanzierung der Immobilie durch Aktiendarlehen

Aktiendarlehen können im Rahmen eines Annuitätendarlehens in Betracht gezogen werden. Der dabei ausgestellte tilgungsfreie Kredit ist mit Risiken behaftet, denn die monatlichen Beiträge werden in Aktienfonds einbezahlt. Bei positiver Entwicklung kann der Bauherr mit dem daraus entstanden Gewinn die Kreditsumme nach Laufzeitende zurückbezahlen. Doch besteht die Gefahr, dass aufgrund einer negativen Entwicklung die Finanzierung scheitert.

Forward-Darlehen als langfristige Finanzierung

Worüber sich der Sparer ärgert, freut sich der Anleger oder Bau-Finanzierer. Die im Moment sehr niedrigen Zinsen können Sie sich heute für die Finanzierung Ihrer Immobilie von morgen sichern. Wer also erst in naher Zukunft ein Bauprojekt plant, kann mit einem Forward-Darlehen heute schon den Zinssatz festschreiben.